Förderung · Fortbildung · Beratung
Foundationcamp

Gemeinsam mit der Initiative LADIES DANCE richten wir alle zwei Jahre eine Sisterhoodjam und ein Foundationcamp aus. Das Foundationcamp ist ein mehrtägiges Traningscamp an der Deutschen Sporthochschule Köln, bei dem talentierte Nachwuchstänzerinnen entdeckt und gefördert werden. Begleitet wird das Camp von weiblichen Mentorinnen und Rollenvorbildern aus dem urbanen Tanz.  Die Plätze für das Foundationcamp werden bei der Sisterhoodjam vergeben.

Durch eine Teilnahme am Foundationcamp werden urbane Tänzerinnen in NRW nachhaltig gefördert, bestärkt und vernetzt. Das Camp wurde bereits 2015, 2017 und 2019 erfolgreich realisiert und trägt dazu bei, dass alle Gender gleichbereichtigt in der urbanen Tanzszene NRW vertreten sind.

Das Foundationcamp steht für: Gender-Empowerment durch eine weibliche Solidaritätsgruppe, Tanzkulturelle Bildung, Vertiefung urbaner Tanzformen, Aufbau einer gesundheits-präventiven Körperarbeit und Vernetzung von urbanen Tänzerinnen in NRW.

Das Projekt richtet sich an weibliche Nachwuchstänzerinnen im Alter von 14 bis 26 Jahren, die in NRW wohnen. Teilnehmerinnen sollten bereits Tanzerfahrung in einer oder mehreren Stilrichtungen mitbringen – zum Beispiel Locking, House, Voguing, Hip Hop, Breaking oder Krumping. 

Die Vergabe der Stipendien für das Foundationcamp findet vor Campbeginn durch die öffentliche Tanzveranstaltung SISTERHOODJAM statt. Die 30 Stipendienplätze umfassen die Teilnahme am gesamten Campprogramm, Unterkunft im Doppelzimmer im Gästehaus der Deutschen Sporthochschule Köln, Vollverpflegung inklusive Frühstück, Mittag und Abendessen. 


Wer auf der Sisterhoodjam für einen Stipendienplatz ausgewählt wurde, kann sich nach der Jam für eine Teilnahme am Foundationcamp anmelden. Der Anmeldezeitraum läuft über mehrere Wochen. Für die Anmeldung muss der Stipendienplatz nachgewiesen werden, ein Anmeldeformular ausgefüllt werden und eine geringe Teilnahmegebühr gezahlt werden. 

Wichtig ist eine erkennbare Lehr- und Lernbereitschaft sowie der Wille, sich selbst autodidaktisch weiterzuentwickeln. Wir suchen junge Frauen, die Trägerin der eigenen Tanzkultur sein möchten und kulturelle Tanzpraktiken wie das Cyphern oder das „Each One Teach One“ an andere weiterzuvermitteln.  

Das Foundationcamp findet in Form eines fünftägigen Intensivcamps auf dem Campus der Deutschen Sporthochschule in Köln statt. Das Programm ist auf vier Säulen aufgebaut: 

CYPHER SESSIONS: Kulturelle Praxis des Cypherns im tanzkulturellen Setting mit DJ und eingeladenen Crews
FOUNDATION FOCUS: Unterricht in urbanen Tanzformen und Trainingsmethoden in Theorie und Praxis 
BODY WORK: Vor- und Nachbereitung von körperlicher und mentaler Belastung
COMMUNITY TIME: Diskurse, eigenes Training, Empowerment, Gespräche und Reflektionen 

Bei Fragen meldet euch einfach an die Geschäftsstelle

Tel: 0231 189 133 73
E-Mail: post[at]lag-tanz-nrw.de

Das Camp ermöglicht Dir, Dich mit anderen urbanen Tänzerinnen in NRW stärker zu vernetzen. Du wirst von erfahrenen Mentorinnen und Rollenvorbildern aus der urbanen Szene begleitet und kannst deine Skills, dein Knowledge und deine Kultur in einer Gruppe von Gleichgesinnten vertiefen und reflektieren.“ 

(Emilie Pesch, Stipendiatin)

Elitedenken, Wettkampf und die Proklamation des männlichen Protagonisten prägen das öffentliche Bild von urbanem Tanz. Gerade junge Tänzerinnen werden dadurch benachteiligt – weil sie sich als Minderheit empfinden und sich am männlichen Status quo orientieren. Es fehlt an weiblichen Rollenvorbildern, an Zugang zu kultureller Bildung und an kleinen, informellen Vertrauensgruppen, die die jungen Tänzerinnen dabei unterstützen, die anspruchsvolle Tanzform autodidaktisch zu erlernen. 

Die Bühnenchoreografin, Sportwissenschaftlerin und urbane Tänzerin Daniela Rodriguez Romero hat LADIES DANCE im Jahr 2009 als kulturelles Bildungsformat ins Leben gerufen. Die Idee entstand als Teil ihrer wissenschaftlichen Arbeit im Studiengang Gender Studies.  

Weil sich mehr und mehr Tänzerinnen und Wissenschaftlerinnen LADIES DANCE anschlossen, lebte die Initiative weiter. Gemeinsam entwickelten die Frauen ein didaktisches Lehrkonzept für urbane Tanzkulturen. Neben der Vermittlung von fachlichen und tanzkulturellen Lernkompetenzen setzt sich das Konzept auch mit bestehenden Sozialisationsproblematiken und der Präsenz von Geschlechterrollen in urbanen Tanzszenen auseinander. 

LADIES DANCE realisiert seit 2014 regelmäßig Ko­oper­a­tions­pro­jek­te gemeinsam mit der LAG Tanz NRW – zum Beispiel das Urban Dance Camp (für Mädchen mit und ohne Fluchtgeschichte) oder das Foundationcamp (mehrtägiges Trainingscamp bei dem Nachwuchstänzerinnen zwischen 14 und 26 Jahren entdeckt und gefördert werden). Kooperationspartner für diese Projekte ist das Institut für Tanz und Bewegungskultur der Deutschen Sporthochschule Köln.

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Daniela Rodriguez Romero

Daniela Rodriguez Romero

Daniela Rodriguez Romero ist Diplomsportwissenschaftlerin, urbane Tänzerin und Choreografin. 2006 gründete sie die Genderinitiative LADIES DANCE – women for women. Damit begann ihre praktische Feldforschung im fachlichen Austausch mit anderen urbanen Tanzvermittlerinnen und Wissenschaftlerinnen.

Sie entwickelte ein genderspezifisches Lehrkonzept sowie eine Didaktik und Methodik zur urbanen Tanzvermittlung. 2015 wurde ihr Lehrkonzept „Urbaner Tanz in Schulen“ mit dem Dozierendenpreis der Deutschen Sporthochschule ausgezeichnet. 

Das Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Evaluation des LADIES DANCE-Angebots im Bereich der Geschlechterforschung 2009 ergab: „Die pädagogischen Leitlinien im Zusammenhang mit Werten der urbanen Tanzkultur stimulieren die Veränderung der Selbstwahrnehmung in besonderem Maße und zielen auf die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit ab.“

Die Bildungs- und Lehrziele sowie die Arbeitsweisen in den Ko­oper­a­tions­pro­jek­ten mit der LAG Tanz NRW bauen auf ihrer Forschung auf und geben eine klare Steuerung und Orientierung für alle Mitwirkenden.